Ausstellung

Alexander Glandien

Legenden

16. 10. - 22. 11. 2014

In seiner Einzelausstellung LEGENDEN beschäftigt sich Alexander Glandien mit der Aneignung, Interpretation und Manipulation von Geschichte aus einer gegenwärtigen Perspektive. Die Mehrdeutigkeit des Ausstellungstitels nimmt Bezug auf unterschiedliche historische und gesellschaftliche Kontexte, aus denen heraus die gezeigten Projekte entwickelt wurden. Ausgangspunkte sind dabei unter anderem die geheimen Bildarchive eines totalitären Geheimdienstes, private Fotoalben aus demselben Zeitraum und die gestrandete Ruine eines Frachtschiffes gebaut aus Beton.
Seit mehreren Jahren setzt sich der Künstler mit dem Verhältnis von Ideologie und Identität auseinander. Sein Interesse gilt vor allem ideologischen Schlüsselpositionen wie beispielsweise der Bildung als Form der Vermittlung, der Architektur als Form der Manifestation und den Archiven als Basis der Interpretation. Der vielschichtige Begriff der Legende verweist in diesem Zusammenhang nicht nur auf die erhöhende und teils übertriebene Erzählung der Vergangenheit, sondern auch auf die spezielle Form der manipulierten oder fiktiven Biographie zum Zweck der Tarnung, wie sie von Geheimdiensten oft benutzt wurde, und ebenso auf die Orientierung gebenden Zeichenerklärungen innerhalb von Karten und Plänen. Die gezeigten Projekte verweben diese drei Bedeutungsebenen miteinander und Alexander Glandien unternimmt mit seinen Installationen von Zeichnungen, Objekten und Videos den Versuch eine eigene Form von Geschichte zu schreiben und zu beschreiben. Bei dieser Archäologie der Gegenwart im Kontext des Vergangenen bleiben die bewussten Manipulationen jedoch sichtbar und die konstruierten Legenden brüchig.