Ausstellung

Am Rande der Balance

Paradoxien des Instabilen

29. 07. - 11. 09. 2010

Cäcilia Brown, Gabriele Edlbauer, Hans Halb, Julia Hohenwarter, Johanna Kirsch, Jörg Obergfell, Bernd Oppl, Andrew Phelps, Billy Roisz, Beate Terfloth

Kuratorin: Hildegard Fraueneder

Eröffnung: Mittwoch, 28.07.2010, 19 Uhr

In der zeitgenössischen Kunst sind in vielerlei Hinsicht die Vorstellungen von Stabilität und Dauerhaftigkeit obsolet und von einer Aufwertung des Instabilen, auch des Flüchtigen und Ephemeren abgelöst worden. Das Bemühen um ein Ausbalancieren von solid und prekär, von dauerhaft und flüchtig scheint heute tendenziell einem Austesten der Gültigkeit von Setzungen aller Art gewichen zu sein.

Mit unvorhersehbaren Abläufen, mit eingebauten Unregelmäßigkeiten werden konventionelle Ordnungen destabilisiert und vermeintliche Gewissheiten ins Schwanken gebracht. Ein Uneigentliches schiebt sich dazwischen, tritt auf und lässt sich dennoch nicht eindeutig fassen. Es entstammt weder einer Beliebigkeit noch einer Verhüllung, es öffnet sich vielmehr, aktiviert: Während einige der künstlerischen Arbeiten unsere Körper in Bewegung setzen, erzeugen andere wiederum eine Unschlüssigkeit beim Betrachten, fordern einen Aufschub ihrer Fixierung – als Skulptur, als Bild, als Narration.

Wurden Offenheit, Unbestimmtheit und Vieldeutigkeit seit der Moderne immer schon als essentiell für die Kunst begriffen, geben sich in dieser Ausstellung die künstlerischen Einsätze der Destabilisierung nicht als bloßes bildrhetorisches Mittel, vielmehr eröffnen sie hier als Paradoxie ein Drittes, ein Zugleich gegensätzlicher Richtungen.

Hildegard Fraueneder