JAHRESPROGRAMM 2017

MICRO(U)TOPIAS

Die 5020 stellt sich seit 25 Jahren der Aufgabe, aktuellen künstlerischen Positionen, kuratorischen Projekten und theoretischen Beiträgen eine Plattform zu bieten sowie einen lebendigen, Impulse gebenden Raum für Dialog und Diskurs zu etablieren. 2017 setzen wir unser Programm unter dem Titel „MICRO(U)TOPIAS“ fort und lenken unseren Blick auf das weite Feld gesellschaftskritischer Kunstproduktion.

„MICRO(U)TOPIAS“, als antagonistisches Begriffspaar, entspricht einer fragenden Haltung gegenüber künstlerischen Ausdrucksformen, denen ein soziales Moment inhärent ist. Kunst solle, laut Nicolas Bourriaud, zum Medium der Herstellung von Gemeinschaft werden und so Relationen zwischen Subjekten generieren. Doch inwiefern können partizipative, performative, installative und interdisziplinäre Projekte Denkanstöße bieten, um aktuelle Strukturen zu hinterfragen? Was muss oder soll Kunst überhaupt erfüllen in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Umbrüche und dauerhafter Krisen?

Was passiert, wenn man sich einem „Gemeinsam-sein“ innerhalb einer gemeinschaftlichen Erfahrung verweigert? Welche Fragen müssen gestellt werden, um gesellschaftliche Strukturen offen zu legen und können wir grundsätzlich davon ausgehen, dass innerhalb einer intersubjektiven Erfahrung Differenzen und Partikularitäten reflektiert werden können?

Um den heterogenen Zugängen zu diesem Thema entsprechend begegnen zu können, werden nicht nur künstlerische Positionen, sondern auch kuratorische Konzepte und theoretische Beiträge in das Jahresprogramm „MICRO(U)TOPIAS“ aufgenommen. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung der Jury liegt der Fokus bereits in der Auswahl der Projekte auf einem mehrdimensionalen Zugang, der in Folge bestimmendes Element des Programms sein wird.