Filmscreening & Artist Talk: Freitag, 27. Oktober, 18:00 - 20:00

Dekonstrukt (Marlene Hirtreitner/ Andre Mayr) (DE/AT/CH)

Vilém Flusser – der die digitale Revolution und unsere Entwicklung zur omnipräsenten Informationsgesellschaft nicht mehr vollends miterlebt hat – setzt sich in „Aspekte des nomadischen Lebens“ mit einer neuen Art des Nomadisierens auseinander: dem „Informations-Nomaden“. Die Menschheit, so Flusser machte mit der Erfindung des WWW eine gravierende Veränderung durch: Zwar sind wir aus körperlicher Sicht nach wie vor sesshaft geblieben – die Informationen dringen nun jedoch wie ein dröhnender Sturm durch unsere Häuser und wir sind zu digitalen Wanderern geworden.

Im Film „Tor“ (2015) des Künstler_innenkollektivs Dekonstrukt streift eine mystisch-archaische Figur durch die Natur; Der einsame Nomade sammelt und verarbeitet Gegenstände zu schwarzem Pulver; Er verweilt nur kurz in temporären Lagerstätten – er ist in kontinuierlicher Bewegung; Im Fokus seiner Reise steht die Durchführung und Vorbereitung eines eigenwilligen primitiven Rituals; Die sich abwechselnden Handlungen Rast, Reise und Suche werden von Mikrosequenzen durchsetzt, die einen flüchtigen Blick auf eine technisch hergestellte Parallelwelt freigeben.