Ausstellung

Helmut Heiss

Raumanzug

12. 03. - 11. 04. 2009

Eröffnung: Mittwoch, 11. 03. 2009, 19 Uhr
Einführung: Andrei Siclodi

Für das Plakat zur Ausstellung wurde ein "Gazebo - Festzelt", das in der Größe und Konfiguration dem Hauptraum der Galerie entspricht, am 13. Februar 09 auf den Universitätsplatz in Salzburg im öffentlichen Raum aufgebaut. Im Zelt war die gleiche Raumbeleuchtung wie im Galerieraum für eine Nacht installiert; der dafür notwendige Strom wurde mithilfe eines Verlängerungskabels direkt von der Galerie in das Zelt geleitet.

Dieses Zelt steht nun im Hauptraum. Die BesucherInnen können in der Ausstellung den eigentlichen Galerieraum nicht betreten, sondern nur den Zeltraum. Gleichzeitig ist das "Kunstwerk" im eigentlichen Sinne nicht sichtbar, da es nur möglich ist, sich in seinem Inneren aufzuhalten; das Objekt an und für sich ist von Außen nicht erfassbar. Es tritt somit die unmögliche Situation ein, dass weder Raum noch Kunstwerk sichtbar sind, obwohl sich "Nichts" im Raum befindet.

Im Kabinett werden Urinskulpturen der Künstler Daniel Ramirez Turecek & Stephan Uggowitzer aus dem Jahr 2004 arrangiert, die aus einer Performance resultieren. Die Künstler urinierten in ein mit Gipspulver gefülltes Behältnis. Durch das Erhärten des Gipses als Resultat der Reaktion Urin / Gips entstehen organische Formen. Zwei dieser so entstandenen Skulpturen werden an die Decke und Boden des Raumes montiert. Es entsteht der Anschein einer Tropfsteinhöhle.

Ausschlaggebend für das Funktionieren der Installationsidee ist hierbei die Materialität des Gipses. Einerseits ist er ein klassisches Material für Skulpturen, oder Modelle von Skulpturen, andererseits wird er für Ausbesserung - und Dekorationsarbeiten in Räumen verwendet. Beide Verwendungsvarianten finden sich in der Arbeit wieder und verweisen u.a. auf die Stuckaturen an den Decken der Galerieräume.

Helmut Heiss, geboren in Bozen am 13/10/1976, lebt und arbeitet derzeit in Wien. 2002 Diplom „Accademia di Belle Arti Bologna“, Malerei; 2008 Diplom „Akademie der bildenden Künste Wien“, performative Bildhauerei bei Monica Bonvicini.