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„Is there anyone out there?“

Ein Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt zu Verabredungsformen mit dem unbekannten Anderen.

08. 03. - 25. 03. 2006

Eröffnung: Dienstag, 07. 03. 2006, 19 Uhr
Einführung: Hildegard Fraueneder

Peter Haas, Katja Huber, Andrea Knobloch, Laurie Long, Manuela Mitterhuber, Didi Neidhart, Tanja Ostojic, Projectorettes, Tomoko Sawada, Henning Schorn, Nina Stuhldreher, Klaus Taschler

Kurator_innen: Hildegard Fraueneder, Erik Hable

Vernetzung und Verbundensein stellen nicht nur Haupteigenschaften der heutigen Medien dar, sie sind auch zu einer Hauptdaseinsform geworden und als solche in den künstlerischen Blick wie auch in die künstlerische Praxis gerückt.

Der etwas naiv anmutende Titel der Ausstellung zitiert einen gängigen Sprachgebrauch im Internet, das als Plattform des weltweiten Austausches und der mannigfaltigen Verbindungsformen gilt. Allein die Möglichkeit, ortsunabhängig zu jeder Zeit und mit ‚jedem‘ innerhalb einer elektronischen Welt zu interagieren hat unser Kommunikations-, Konsum- und Veröffentlichungsverhalten ebenso verändert wie auch die Entgrenzung des Intimen und Öffentlichen den Veränderungsimperativ alltäglich vorführt und eine höchst ambivalente Situation schafft: Auf dem Schauplatz des ‚Sich-Preis-Gebens‘ werden alle ins Bildliche gezwungen, dessen Sichtbarkeit wiederum von den Zuschauern konditioniert wird.

Wer oder was immer uns in der datenvermittelten Kommunikation begegnet, zunächst können wir uns in Sicherheit wähnen mittels gewählter Pseudonyme und frei gestalteter ‚semiotischer Doubles‘, aber unausweichlich bleibt die Absicht, Wirkungen zu erzeugen. Im Netz agieren ermöglicht ein dem Schauspiel ähnliches Entwerfen von Rollen und Masken, die jedoch zumeist zentralen Alltagshandlungen im Sinne eines ‚Als-ob‘ entspringen: In virtuellen Gemeinschaften können zwar herkömmliche Ordnungen ignoriert werden und neue netzinterne Normen das Handeln, die Kommunikation und den Tausch regeln, sie werden sich immer in steter Verabredung mit dem sozialen Raum befinden auf Grund unseres Begehrens, wahrgenommen zu werden.

Hildegard Fraueneder