Ausstellung

Johanna Binder

wann ist jetzt

30. 04. - 27. 06. 2015

Die Ausstellung „Wann ist jetzt“ thematisiert zweierlei kunsthistorisch geprägte Wahrnehmungsmodelle zu einer ästhetischen Wirklichkeit von Malerei: einerseits der Determination gemalter Bilder durch eine pikturale Sichtbarkeitsordnung der Fläche und andererseits der dinghaften Wahrnehmung des Gemäldes als Objekt.

Unter Einbeziehung der Ausstellungsarchitektur liegt der Wahrnehmungsfokus im ersten Teil der Ausstellung auf der Flächigkeit des Gemäldes sowie verschiedenen Vorschlägen zu ihrer Anordnung.
Dabei bezieht sich Johanna Binder mit dem Vorschlag einer rasterartigen Organisation auf die Kunsthistorikerin Rosalind Krauss und der Thematisierung ihrer Thesen in der Kunstliteratur:„Die Fläche bezieht sich nur auf sich selbst, ihre Formen gewinnt sie aus sich selbst, in einer wechselseitigen Begründung von Außen- und Innenform des Gemäldes. Die Bildfläche bildet sich im Gitter auf sich selbst ab und motiviert sich auf diese Weise selbst.“ [Johannes Meinhardt, Ende der Malerei und Malerei nach dem Ende der Malerei, Ostfildern: Cantz 1997, S. 35]
Im ersten Teil der Ausstellung bereits durch visuelle Hinweise auf eine dritte Dimension vorbereitet, wird die Wahrnehmung der Betrachter_innen im zweiten Teil auf die Objekthaftigkeit des Gemäldes hin gelenkt. Der Bildträger wird als autonome Form und Gegenstand vorgestellt sowie als unabdingbare, formbestimmende Vorraussetzung eines jeglichen pikturalen Handlungsspielraums der Fläche verstanden.