the audience is present – eine übersetzung

Lilo Nein beschäftigt sich mit der Performance „The Audience Is Present” und übersetzt diese in den neuen Ausstellungskontext. Die Performance wurde 2012 aus Anlass des Performancepreises H13 „Was uns bewegt!“ im Kunstraum Niederösterreich erarbeitet und 2013 im Rahmen der Mediterranea Young Artist Biennale in Ancona, Italien wieder gezeigt. Für die Ausstellung in der Galerie 5020 wird die Frage aufgegriffen, inwiefern diese Performance erfahrbar gemacht werden kann ohne die Performance selbst zu wiederholen.
Die Institution, die das Wieder-Zeigen und Wieder-Erleben der Performance möglich macht, wird in ihren räumlichen Strukturen als Text gelesen, innerhalb welchem die Übersetzung der Performance lesbar wird. Walter Benjamin versteht Übersetzung als eine eigenständige Form, die das Original nicht nachahmt und überschreibt, sondern in seiner Andersartigkeit durchscheinen lässt. In diesem Sinne wird die vergangene Performance zwar als Referenz behandelt, die in Form weniger, ausgewählter Dokumente sichtbar wird. Gleichzeitig wird die gezeigte Installation aber als eigenständige Arbeit innerhalb des neuen Kontexts behandelt, die nicht darauf abzielt die vergangene Performance originalgetreu abzubilden. Die Vergangenheit wird als ein von der Gegenwart Verschiedenes im Hier und Jetzt der Ausstellung erfahrbar gemacht.

Mit freundlicher Unterstützung von Foto Leutner