Vortrag

Frank Hartmann

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04. 12. - 05. 12. 2003

Wir leben unter Bedingungen der Ikonisierung von Rechenprozessen. In neuen Medienwirklichkeiten werden herkömmliche Ordnungen von Sichtbarkeit und Bildlichkeit unterlaufen. Informationsästhetik, intermediale Erfahrungshorizonte, non-lineare Epistemologie, Iconic Turn – womit wir es zu tun haben: Welche mediologischen Fragen stellen sich mit den neuen Kulturtechnologien?

Frank Hartmann ist Dozent für Medientheorie an der Universität Wien

Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe "Neue Technologien, Kunst und ihre Terrains":

Wieweit Kunst und Medientechniken sich in einer gleichrangigen Wechselwirkung befinden oder die Welt der Geräte und Programme als ein eigendynamisches und somit übermächtiges Gegenüber empfunden wird, zeigt sich in den differenten Bezeichnungen, wie "Medienkunst", "Kunst mit neuen Medientechnologien" oder "Kunst der Medien". Während es jedoch so scheint, als würde sich entgegen den boomenden Medienkunstereignissen die theoretische Auseinandersetzung verlangsamen, haben in jüngster Vergangenheit viele Projekte gezeigt, dass gerade die Überlagerungen verschiedenster Diskurse wichtigstes Kennzeichen einer Medienkunst und -kultur sind, ebenso utilitaristische Ansprüche, die von Seiten der Kunst nur selten erfüllt werden.

Ist mit Medienkunst eine neue Kunstgattung gemeint oder ein kulturelles Feld mit eigenen Konventionen und Regelsystemen, in das zeitgenössische künstlerische Praktiken lediglich involviert sind? In dieser Vortrags- und Diskussionsreihe sollen die "Zonen" zwischen den Terrains, den Entstehungs- und Aufführungsorten, den Settings und dem künstlerischen Ereignis ebenso wie ihre Überschneidungen, Überlagerungen und gegenseitigen Beeinflussungen thematisiert werden.
[Hildegard Fraueneder]