Ausstellung

Georg Frauenschuh

Nullsumme.

Illusion als Prozess

18. 08. - 17. 09. 2005

Ausstellung im Studio

Eröffnung: Mittwoch, 17. 08. 2005, 19 Uhr

Im Studio der Galerie 5020 zeige ich Malereien - eine Wandzeichnung und eine Videoinstallation. Ich will die miteinander im Widerstreit stehenden Interessen innerhalb meiner künstlerischen Beschäftigung in einer formalen Ganzheit zeigen, zu der der Raum wird. Die unterschiedlichen Überlegungen äußern sich in verschiedenen Medien und eine jeweilige Herangehensweise gleicht einen vorhergehenden Ansatz aus. So treffen einzelne Aussagen, die, entstanden in einem prozesshaften künstlerischen und denkerischen Fluss, aus ihrem Zusammenhang gelöst wurden, aufeinander. Sie reagieren auf der Ebene der Ausstellungssituation miteinander und werfen neue Fragen auf.

Die Malereien basieren auf Zeichnungen, die unprätentiös und schnell, während des Gehens durch die Stadt, entstanden sind. Im Atelier wurden diese flüchtigen Augenblicke auf der Leinwand rekonstruiert und gleichzeitig durch eine persönliche Auseinandersetzung transformiert. Stellvertretend für die Planungsphase der Ausstellung, während der mein Gehirn diverse Ideen hervorbrachte, zeigt eine Wandmalerei den Eniac, einen der ersten Computer. Diesem entspringen metaphorisch die anderen Teile der Ausstellung. In der Videoinstallation sieht man eine geloopte Bewegung, die aus Filmen bekannt ist: Von einer unmittelbaren Situation wird bis in die Unendlichkeit des Weltalls weggezoomt (Zimmer- Haus- Straße- Stadt usw.): Ich lese in meiner Wohnung einen Text, der dann wie ein Gedanke ins Universum geschickt wird. Zusätzlich interessiert mich dabei das Phänomen, dass ich diese Bewegung mit mir entsprechenden Mitteln, also mit beschränktem technischen Aufwand, darstellte und sie aufgrund von filmischen Sehgewohnheiten lesbar bleibt. So umkreisen die einzelnen Beiträge meine Gedankenwelt und sind Fenster, durch die man mir beim Denken zuschauen kann.

Georg Frauenschuh
(*1979 in Salzburg, lebt in Wien)